GV Bündner ÄlplerInnenverein vom                 
6.11.2021 in Donat


Nachdem die GV vor einem Jahr nicht abgehalten werden konnte, freuten sich die ÄlplerInnen endlich auf ein Treffen, wenn auch in einer kühlen Remise mit offenem Tor, um den Vorschriften zu entsprechen. 


Christa Buchli, die Präsidentin begrüsste Regierungsrat Marcus Caduff herzlich im Kreis der ÄlplerInnen. Grossrat vom Schams, Gian Michael, - der Präsident der neu fusionierten Gemeinde Muntogna da Schons, Marco Dolf, - der Präsident vom Bauernverband Thomas Roffler und vom Plantahof Stefan Bless und Michael Schmid, alle liessen es sich nicht nehmen an der Versammlung teilzunehmen und die Freuden, Anliegen und Sorgen mit den ÄlplerInnen zu teilen.

Nach einer kurzen Begrüssung durch Marco Dolf, der eine erste Lanze für die Wichtigkeit der Land- und Alpwirtschaft brach wurde das Wort an Regierungsrat Marcus Caduff übergeben. Als ehemaliger Zusenn von der Alp Nova mit 140 Milchkühen (2 Alpsommer) in jungen Jahren, überbrachte er die Grüsse der ganzen Regierung. Sein grosser Dank ging an alle, die in irgendeiner Weise sich einsetzten, um unsere Alpen zu erhalten und das Kulturgut pflegen.  
Die Akzeptanz zwischen der Landwirtschaft und dem Tourismus wird immer noch wichtiger und ist von grosser Bedeutung. Er forderte uns auf, weiterhin identitätsstiftend für unsere Alpen einzustehen.

Nach einem kräftigen Applaus konnte die Präsidentin zur ordentlichen Versammlung übergehen. Speditiv konnten die Traktanden abgearbeitet werden. In ihrem Jahresbericht zeigte sie auf, wo das ganze Jahr über gearbeitet wurde, in welchen Fachkommissionen sie Einsitz nehmen und damit die Anliegen von uns einbringen konnte.

Die Wolfproblematik macht allen ÄplerInnen das Leben schwer. Lösungen sind noch keine in Sicht, Verständnis wenig, darum die Medienarbeit umso wichtiger.

Bei den Richtlöhnen werden Anpassungen an die jährliche Teuerung in Aussicht gestellt, doch diese muss der Bauernverband noch verabschieden.

Christa ehrt Alfons Arquisch für 30 Jahre Vereinszugehörigkeit, Bruno Beerli für 26 Jahre.

Für die Ehrungen der Alpmeister übergibt unsere Präsidentin das Wort Stefan Bless. Zwei Alpmeister des Jahres wurden ausgezeichnet. Beide haben sich über 20 Jahre gewaltig eingesetzt, dass “ihre“ Alpen bestossen und mit langjährigem Personal besetzt werden konnten. Ivo Lamprecht 26 Jahre Alpmeister der Alp Valmoriain im Münstertal, konnte leider nicht anwesend sein, dafür freute sich Florian Hertner 23 Jahre Alpmeister der Alp Fasons sehr über seine Auszeichnung. Die Offenheit für Neues und die Weidpflege ob mit Alpbestössern oder interessierten Gruppen zeichnen beide aus. Vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz.

Die Täli Juzer aus dem Safiental rundeten die Ehrungen mit wunderschönem Jodelgesang ab.

Die Präsidentin stellt sofern es möglich ist, eine Vereinsreise im Frühjahr in Aussicht.

Unter Varia kehrt sie nochmals zum Thema Wolf zurück. Sie legt uns die nackten Zahlen vor, die uns alle missmutig stimmen. Die Zahlen haben sich nicht sehr verändert zum Vorjahr, obwohl Herdenschutz und Zäune erstellen auf ein Maximum hochgefahren wurden. Unsere Alp- und Weidewirtschaft funktioniert nicht mit so viel Wölfen, deren Verhalten gestört ist.

Wir sehen was sie anrichten, dass sie nicht harmlos sind.

Es darf nicht sein, dass die Alpen nicht mehr bestossen werden, dass wir sie verwildern lassen. Wir müssen für unsere Tradition kämpfen.

Ziel muss es sein, dass Problemtiere die Nutztiere angreifen oder uns Menschen zu nahe kommen ohne Umstände abgeschossen werden dürfen.

Letzten März hat Bruno Beerli den Plantahof verlassen und ist in Pension gegangen.

In den 25 Jahren als Berater Milchwirtschaft haben knapp 1000 Personen den Sennenkurs bei ihm besucht. Seiner Leidenschaft Käsen geht er immer noch Teilzeit in Arosa nach.

In all den Jahren ging die Milchalpenzahl um ca. 30 zurück, teilweise fanden auch Fusionen statt. Die produzierte Käsemenge ist jedoch etwa gleich geblieben. Im Calancatal waren vor 25 Jahren noch 20 Milchalpen, heute 2. 

Vielen Dank Bruno für Deinen Einsatz für unsere Milchalpen, vor allem rund um die Uhr im Sommer und nicht immer bei guten Alpzufahrten. Geniesse deinen Ruhestand.

Bauernpräsident Thomas Roffler dankte allen für die gute Organisation der GV. Das leidige Thema Wolf lässt auch ihn nicht kalt. Den Wolf aus einer Region verjagen nützt nichts, er treibt sein Unwesen dann nur in einer anderen. Vor allem in steilen Alpen ist er König!

Lösungen müssen bald reifen, die Bauern und ÄlplerInnen können nicht länger hingehalten werden.

Unsere Präsidentin nahm unter Varia noch andere Wolfsvoten aus der Versammlung entgegen – wir kämpfen weiter und klären die nichtlandwirtschaftliche Bevölkerung auf. Nur so kommen wir dem Ziel näher. 

Nach vielen Verdankungen für den heutigen Tag wurde die Versammlung mit Jodelgesang abgeschlossen und die Zmittagstische an der Sonne bereitgestellt.

Wunderbar gestärkt, vielen Dank ihr Landfrauen im Schams, durften wir am Nachmittag noch gespannt den Ausführungen von Martin Cantieni folgen. Seit längerer Zeit gilt sein Interesse den regionalen und kantonalen Alpen. 25 % der Fütterung unseres Viehs kommt von den Alpen, dies ist von grosser Bedeutung. Es sei ein Privileg, Alpprodukte herzustellen – Alpprodukte zu verkaufen und noch ein grösseres, diese zu geniessen. Dies ist wohl nicht immer allen bewusst. Die Koorperation Bergschaft Schams bewirtschaftet mit der Alp Curtinatsch, 2250 m.ü.M wohl die höchstgelegene Milchalp im Kanton. 

Mit den Täli Juzern wurde die Versammlung würdig abgeschlossen. 

 

Käthi Stucki

Einladung zur GV des Bündner ÄlplerInnen Vereins am Samstag, 6. November 2021 

Liebe Älplerinnen und Älpler, Ehrenmitglieder, Alpmeisterinnen und Alpmeister, geschätzte Alpinteressierte. Gerne laden wir euch zu unserer GV 2021 nach Donat/ Val Schons ein. 

 

 

Programm:

Treffpunkt um 9.00 Uhr beim Hof Hassler, Cultira 90 nahe Kirche in Donat/Schams

- Begrüssung 

- Apero

- 10:00 Uhr Begrüssung durch Gemeindepräsident Marco Dolf 

- 10:15 Uhr GV des Bündner ÄlplerInnen Verein

         

- 12:30 Uhr Mittagessen 

 

Vorstellung Alpwirtschaft Schams durch Martin Cantieni

 

Unser Tag wird durch die Täli Juzer aus dem Safiental umrahmt.

 

 

Traktanden:

 

1.    Begrüssung

2.    Wahl eines Stimmenzählers

3.    Protokoll der letzten GV

4.    Aufnahmen neuer Mitglieder / Mutationen

5.    Jahresbericht der Präsidentin

6.    Kassa- und Revisorenbericht

7.    Festsetzung Mitgliederbeitrag

8.    Orientierung Richtlöhne

9.     Anträge der Mitglieder 

10. Orientierung Statutenrevision 

11. Ehrungen

12. Varia 

 

Neumitglieder sind herzlich willkommen!

Wer Mitglied des BÄV werden will, sollte an der GV anwesend sein oder sich begründet für die Abwesenheit entschuldigen.  

 

Anmeldung bitte schriftlich, telefonisch, SMS oder E-Mail bis spätestens

 30. Oktober 2021 bei Christa Buchli, Zalönerstrasse 6, 7107 Safien Platz 079/579 88 94 oder [email protected]

 

Da wir niemanden aus der GV ausschliessen möchten findet die Veranstaltung im freien, in offener Remise, auf dem Hof Hassler in Donat stat. Die Corona-Vorschriften halten wir so ein, es besteht keine 3G-Pflicht.  Die GV findet bei jeder Witterung stat. 

 

Wir freuen uns auf einen schönen Tag mit euch!